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Voltigier-News: Johannes Kay wechselt zum RSV Neuss-Grimlinghausen

Paukenschlag bei den Voltigierern des RSV Neuss-Grimlinghausen anlässlich der jüngst bekanntgegebenen Mannschaftsaufstellungen für das Jahr 2014: Der Flensburger Johannes Kay wechselt zum erfolgreichsten Voltigierteam der Welt. Das 18-Jährige Ausnahmetalent (dreifacher-Mannschafts-Europameister der Junioren) wurde mithilfe der Partner für Sport und Bildung im Rhein-Kreis Neuss – ein in Deutschland einzigartiger Zusammenschluss regionaler Firmen zur Förderung des Sports - in das Rheinland geholt, absolviert nun an der Welsink Akademie Medicoreha eine dreijährige Ausbildung zum Physio- und Ergotherapeuten und erhielt von Erfolgstrainerin Jessica Schmitz einen Stammplatz im ersten Team, das im kommenden Jahr die Weltreiterspiele in der Normandie anvisiert - den höchsten Wettbewerb, der in dieser Sportart erreicht werden kann.
"Johannes bringt frischen Wind in das Team. Er hat eine unglaubliche Begeisterungsfähigkeit und ist eine absolute Bereicherung für uns", sagt Schmitz. Dabei ist Johannes Kay auf dem Nixhof alles andere als ein Unbekannter. Genau genommen war er bereits in den vergangenen beiden Jahren ein "halber" Neusser. Bei den Europameisterschaften der Junioren 2012 im slowakischen Pezinok und in diesem Jahr in Ebreichsdorf (Österreich) verstärkte er das RSV-Juniorteam und trug mit seinen akrobatischen Fähigkeiten einen großen Teil zu den beiden U18-Titeln bei. Nun will der athletische Allrounder auch in der altersoffenen Kategorie durchstarten. "Ich werde richtig Gas geben, um noch mehr aus mir herauszuholen und mich auch bei den Senioren zu beweisen", kündigt der Schleswig-Holsteiner an. Nach vier Wochen in Neuss berichtet er bereits von persönlichen Fortschritten. "Ich glaube, ich habe mich bereits verbessert. Jessica ist eine fantastische Trainerin", lobt der Muster-Artist.
Stichwort Artist: Eine solche Laufbahn wollte Kay im Übrigen noch vor wenigen Wochen einschlagen. Bei Deutschlands einziger Staatlichen Artistenschule in Berlin schaffte es der junge Mann bis zur zweiten Aufnahmeprüfung, ehe er es sich anders überlegte und eine Physiotherapie-Ausbildung in Quedlinburg begann. "Ich habe mir gedacht, dass es besser ist, etwas zu tun, das man auch mit 40 noch machen kann", berichtet Kay. Großer Nachteil: Voltigieren war im Landkreis Harz nicht möglich. Jessica Schmitz und Junioren-Trainerin Antje Hill hatten dann gemeinsam die Idee, den Voltigierer in den Rhein-Kreis zu holen. Sabine Berger, die Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Leistungssports im RSV, stellte schließlich den Kontakt zu den Partnern für Sport und Bildung her. "Dann kam alles ganz schnell in die Gänge", erzählt Berger und lobt die Arbeit der Institution, die sich aus gut zwei Dutzend regionaler Unternehmen zusammensetzt.
Obwohl Kay auch im Bundes-B-Kader der Einzelvoltigierer ist, liegt sein Fokus voll und ganz auf dem Team. "Ich setze alles in die Gruppe", sagt Kay. Motto: "Wenn schon, denn schon!" Das Team ist derweil bereits neun Monate vor dem Großereignis in Frankreich auf einem hervorragenden Weg. Die grobe Struktur der Kür, die dank Kay mit Sicherheit noch spektakulärer wird, steht. Schmitz berichtet von einer "genialen Musik", die sie gefunden habe. Und auch personaltechnisch ist die Truppe auf alle Eventualitäten gefasst: Julia Dammer (16) kehrt nach längerer Verletzungspause zurück in die Mannschaft. Die Leistungsträgerinnen Janika Derks (23), Milena Hiemann (16) und Pauline Riedl (19) bilden das Grundgerüst. Co-Trainerin Elisabeth Simon (26) trainiert reduziert mit und steht damit als Reserve bereit. Zudem wechselt die elfjährige Leonie Falkenberg aus dem Juniorenkader in die Seniorenklasse und wird neben Mona Pavetic (10) als zweite Oberfrau parallel alle Küren turnen. "Wenn ich etwas aus den letzten Jahren gelernt habe, dann, dass man immer einen Plan B braucht", erklärt Schmitz. Im Juniorteam, das von Hill und Simone Lang-Wiegele trainiert wird, gibt es derweil gleich fünf neue Gesichter: Julia Bator (15), Annika Höppner (12), Leon Hüsgen (15), Nina Kamp (14) und Lara Schmitt (8).
Positive Neuerung: Bundestrainerin Ulla Ramge lässt den Sichtungsweg für die WM anno 2014 deutlich später starten. Erst Ende Juni - anstatt wie üblich Anfang Mai - treffen Deutschlands beste Teams beim internationalen Turnier in Krumke (Sachsen-Anhalt) erstmals zum nationalen Vergleich aufeinander. Heißt für die Pferdeakrobaten vom Nixhof weniger Zeitdruck und ermöglicht Pausen bei frostigen Temperaturen im Winter, was wiederum Mensch und Tier zugute kommt. Der nächste Auftritt der Neusser wird eine Show bei der Messe "Pferd und Jagd" Anfang Dezember in Hannover sein. Daniel Kaiser