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Abschied von Agnes Werhahn als Landestrainerin Voltigieren

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Deutschlands erste Voltigiermeisterin und eine Pferdefrau durch und durch - das ist Agnes Werhahn. Nicht nur der rheinische, sondern auch der deutsche Voltigiersport wäre ohne die Neusserin vielleicht gar nicht dort, wo er jetzt steht. Als Nachwuchssportlerin selbst auf dem Pferderücken voltigierend hat die gelernte Physiotherapeutin diesen Sport von der Pike auf gelernt und nach und nach immer mehr aktiv geprägt. Von Beginn an spielte der RSV Neuss Grimlinghausen dabei eine zentrale Rolle, denn dort begann Werhahns Liebe zum Voltigiersport und gemeinsam mit dem Verein entfaltete sie ihre Möglichkeiten. Bereits im Alter von 14 Jahren nahm sie die Longe selbst in die Hand und läutete damit die bis heute vorherrschende Übermacht des Vereins ein. Denn die Neusser Voltigierer sind auf nationaler und internationaler Ebene eine ebenso gefürchtete wie geschätzte Konkurrenz. Den Grundstein dafür legte Agnes Werhahn, die mit der Gruppe und mit ihren Einzelvoltigierern über 25 Championatsmedaillen gewinnen konnte. Sie prägte den Voltigiersport als Leistungssport und machte den Nixhof zu einer weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Voltigierhochburg. Sie longierte neben Nadia Ehning, geb. Zülow, noch zahlreiche weitere Größen des Sports und erhielt dafür jede mögliche Auszeichnung auf Landesverbands- und Bundesebene. So ist sie beispielsweise Trägerin des Deutsches Reiterkreuzes in Gold, des Deutschen Reiterkreuzes in Bronze, der Ehrennadel mit Lorbeerkranz, der Leistungsnadel, der Leistungsnadel mit Brillanten und der Leistungsnadel mit Smaragden. Außerdem erhielt sie die St. Georg Plakette und weitere Würdigungen. Eine der Wichtigsten ist sicherlich die Ernennung zur Voltigiermeisterin. Dieser Titel wurde eigens für sie ins Leben gerufen, denn zuvor wurden nur Reit- und Fahrmeister für besonders herausragende Leistungen ernannt. Die Arbeit von Agnes Werhahn hat im Voltigiersport neue Dimensionen eröffnet und so wurde auch auf Auszeichnungsebene eine neue Dimension geschaffen, um ihre Leistung zu würdigen.
Doch nicht nur die in Neuss ansässigen Voltigierer profitierten von ihrem Fachwissen, ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement. Dem gesamten deutschen Voltigiersport verbunden, ist Werhahn eng mit der Szene verwachsen und hat stets das Gesamtpaket im Blick. Außerdem schnupperte sie als Nationaltrainerin der brasilianischen Mannschaft auch internationale Trainerluft.
Aus dem aktiven Turniersport zog Werhahn sich 2002 gemeinsam mit dem Karriereende von Nadia Ehning zurück. Seitdem nimmt sie die Longe im Wettkampfzirkel nur noch in die Hand, wenn Not am Mann ist. Der Rückzug aus dem aktiven Turniervoltigiersport war dabei aber nie ein Rückzug aus dem Leistungssport. Werhahn widmete sich noch intensiver ihren Berateraufgaben, referiert bei Seminaren und war als rheinische Landestrainerin jahrelang für ihre Sportler im Einsatz und stets um deren Weiterentwicklung bemüht. Dabei hat sie immer das Gesamtpaket im Blick gehabt, engagierte sich für die fachgerechte Ausbildung und das gezielte Training von Voltigierpferden und gab auch den menschlichen Sportlern immer wieder neue Impulse. Hilfreich war dabei sicherlich ihr umfangreiches Fachwissen in Bezug auf den gesamten Pferdesport und das Leistungssporttraining im Allgemeinen. Denn als Dressurreiterin konnte sie neben den Erfolgen im Voltigiersport auch im Sattel Erfolge bis zur Klasse S feiern. Ihr gutes Auge für Bewegungsabläufe beweist sie zudem bei zahlreichen Veranstaltungen hinter der Kamera, wenn sie punktgenau den Auslöser drückt.
Seit Anfang 2015 führt sie die Stiftung Sport der Sparkasse im Rhein-Kreis Neuss und geht somit nun auch einen sportpolitischen Weg in der Förderung von Nachwuchstalenten und Leistungssportlern.
Ihr Amt als Landestrainerin hat Werhahn nach einer hocherfolgreichen Zeit nun zwar niedergelegt - der Voltigiersport wird aber ganz sicher auch weiterhin von ihrem Engagement profitieren! Im Rahmen des Neujahrsempfangs erhielt sie zum Abschied aus ihrem Amt von PSVR-Präsidiumsmitglied Lutz Bartsch einen Präsentkorb.